Ich bin ein großer Fan von Umfragen. Nicht nur, weil ich mich gerne durch Tabellen und Zahlen wühle und interessante Ergebnisse aus ihnen herauslese, sondern auch, weil sie für die PR ungemein wertvoll sind. Sie bieten Gesprächsstoff selbst in Zeiten, in denen Unternehmensneuigkeiten Mangelware sind. Gute Umfragen leisten noch einen weiteren Dienst: Sie liefern Stoff für mehr als eine Pressemitteilung. Idealerweise können die Ergebnisse für eine Kommunikation in verschiedenen Formaten und über mehrere Kanäle genutzt werden – ob als Pressemitteilung, Namensartikel, Social-Media-Posts oder Blogbeiträge. Damit das möglich ist, muss die Fragestellung strategisch aufgebaut sein: Was möchte ich mit der Umfrage erreichen? Welche Themen beziehungsweise Unterthemen sollen angesprochen werden? Gibt es aktuelle Aufhänger, die man nutzen kann? Welche Headlines sollen sich idealerweise daraus ergeben?

Hier gilt es vor allem, die Bedürfnisse der Redaktionen für schlagzeilenträchtige Aussagen gut zu kennen und entsprechende Texte als Anregung zu liefern. Das heißt natürlich nicht, dass wir die Ergebnisse der Umfrage biegen sollten, bis sie das Gewünschte aussagen. Sondern dass wir schon beim Formulieren der Fragen überlegen, was die Befragten wahrscheinlich antworten werden. Als Beispiel: Möchte ich eine Headline wie „Umfrage bestätigt: 90 Prozent der Deutschen lieben Vanilleeis“ erreichen, sollte ich bei der Antwortauswahl möglichst nicht 20 verschiedene Eissorten zur Wahl stellen, sondern lieber eine Ja-Nein-Frage nutzen.

Außerdem können Grafiken helfen, das Thema der Umfrage verständlich aufzubereiten und Texte aufzulockern. Darüber freuen sich auch viele Redaktionen. Wichtig: Die Grafiken sollten kein schnellgestricktes Balkendiagramm aus Excel sein, sondern kreativ und ansprechend gestaltet sein.

Umfragen helfen uns und unseren Kunden bei der Kommunikation. Sie bieten zusätzliche Aufhänger für die Pressearbeit. Aber nur, wenn sie richtig aufgesetzt und verwertet werden.

Von Hannah Polmans