Ethik und PR: Das Gespür für potenzielle Krisenfelder schärfen

Ethik und PR: Das Gespür für potenzielle Krisenfelder schärfen

Seit mehr als acht Jahren besteht zwischen der Hochschule Fresenius in Köln und Siccma Media eine fruchtbare Zusammenarbeit. Neben Geschäftsführer Dr. Christoph Caesar lehren auch erfahrene Mitarbeiter der Agentur immer wieder einzelne Module in Kommunikations-Studiengängen. Und Absolventen der Hochschule Fresenius sind als Berater für Siccma Media tätig. Ich gehöre auch dazu.

Nach einem kleinen Einblick in meine Vorlesung „Wirtschaftsethik und nachhaltige Entwicklung“ an der Hochschule Fresenius in Teil 1 „Ethik und PR: Von der Theorie in die Praxis – und zurück“ geht es diesmal um die Frage, welche Rolle Ethik in meinem Berateralltag spielt.

Die Krisenkommunikation als einer der wichtigsten Bereiche der Public Relations gehört immer wieder zu meinen Aufgaben. Ethische Diskussionen können in solchen Situationen oftmals Grund oder zumindest Katalysator für eine Krise sein. Weil ich mich durch meine Dozententätigkeit regelmäßig mit Fragen der Ethik befasse, bin ich besonders sensibilisiert für potenzielle, kritische Fragestellungen durch Medien oder die Öffentlichkeit. Das hilft mir, fundiert zu argumentieren, angemessen zu reagieren und die gewünschten Botschaften gezielt und überlegt einzusetzen.

Ein Beispiel aus der Praxis: Wenn bei einem Anbieter für dezentrales Energiemanagement, im Wesentlichen bestehend aus einer Photovoltaik-Anlage und einem Energiespeicher, von Journalisten Nachfragen zum Sinn des Geschäftsmodells kommen, befinde ich mich schnell in einer ethischen Diskussion: Der Einsatz von Photovoltaikanlagen kann hier meist nicht den gesamten Stromverbrauch eines Haushaltes abdecken, sodass weiterhin auf Braunkohle zurückgegriffen werden muss. Ja, das ist problematisch. Aber was ist die Alternative? Endverbraucher zum geringeren Energieverbrauch zwingen, etwa per Gesetz? Zugespitzt landen wir dann bei einem totalitären Staat oder eben bei einer Ordnungsethik aus Spielregeln und Spielzügen wie es Karl Homann propagiert. Dann doch lieber Selbstbestimmtheit und Fortschritt durch erneuerbare Energien, selbst wenn diese das eigentliche Problem noch nicht vollständig beheben können.

Gerade im Bereich nachhaltige Entwicklung sind Themen der angewandten Ethik allgegenwärtig. Daraus lassen sich im Rahmen der Kommunikationsberatung konkrete Maßnahmen entwickeln. Fortsetzung folgt!

Von Anna Pluymakers

Foto: ©Hochschule Fresenius

Ethik und PR: Das Gespür für potenzielle Krisenfelder schärfen

Ethik und PR: Von der Theorie in die Praxis – und zurück

Seit mehr als acht Jahren besteht zwischen der Hochschule Fresenius in Köln und Siccma Media eine fruchtbare Zusammenarbeit. Neben Geschäftsführer Dr. Christoph Caesar lehren auch erfahrene Mitarbeiter der Agentur immer wieder einzelne Module in Kommunikations-Studiengängen. Und Absolventen der Hochschule Fresenius sind als Berater für Siccma Media tätig. Ich gehöre auch dazu.

Was ist eine gute Handlung? Was ist eine gerechte Handlung? Dies sind die beiden zentralen Fragen der praktischen Philosophie wie sie im Buch „Das Gute und das Gerechte“ von Prof. Dr. Jan Rommerskirchen diskutiert werden. In Anlehnung daran spreche ich in der Vorlesung „Wirtschaftsethik und nachhaltige Entwicklung“ an der Hochschule Fresenius über Ethik und Moral, über Recht und Gerechtigkeit und darüber, was eine gute und gerechte Handlung ausmacht.

Neben einem Theorieverständnis von Sokrates bis Amitai Etzioni geht es insbesondere darum, dass Studenten Handlungen hinterfragen, Stellung beziehen und ihr Erlerntes gleichermaßen auf unterschiedliche aktuelle Themen anwenden können – vom autonomen Fahren über Sharing Economies bis hin zur Organspende. Was die Studenten dabei wie in einem Rollenspiel üben müssen: Sich ungeachtet der eigenen Meinung in verschiedene Positionen hineinzuversetzen. Die Fragen klingen theoretisch, haben aber praktische Relevanz: Warum wären für Emanuel Kant autonome Autos ein No-Go, aber für Jeremy Bentham ein Must-Have?

Und auch in meinem beruflichen Alltag als Kommunikationsberaterin spielt das Thema eine große Rolle. Wie Ethik sowohl in der professionellen Pressearbeit als auch in der täglichen Zusammenarbeit mit Kunden in mehrfacher Hinsicht eine Rolle spielt, beschreibe ich im nächsten Blogpost.

Von Anna Pluymakers

 

Foto: © Fresenius