Storytelling – vom guten Geschichten Erzählen

Storytelling – vom guten Geschichten Erzählen

Storytelling, Engagement und Content – Buzzwords, die uns in der Kommunikationsbranche immer wieder begegnen und die es gilt, mit Leben zu füllen. Denn viel zu oft, werden sie im falschen Kontext benutzt. Dabei stehen sie für wichtige Konzepte. An dieser Stelle wollen wir Licht ins Dunkel bringen und erklären, was genau unter Storytelling zu verstehen ist.

Was ist Storytelling?

Je komplexer das Thema, desto wichtiger ist es über anschauliche Geschichten Nachrichten und Botschaften verständlich zu vermitteln. In manchen Situationen ist es zwar passend, Fakten nüchtern und ohne Schmuck zu verbreiten. Im Gros der Fälle jedoch müssen Informationen intelligent zur Zielgruppe transportiert werden – seien es Endkunden, Stakeholder, Mitarbeiter oder Journalisten.

Als Kommunikationsexperten betrachten wir nicht nur das Was, sondern auch das Wie. Schließlich muss sich die jeweilige Neuigkeit ins gesamte Kommunikationsumfeld des Unternehmens einfügen. Gleichzeitig ist wichtig, welche Zielgruppe erreicht werden soll und welche Medien diese wie, wann und wo konsumiert.

Storytelling bedeutet also nicht einfach nur eine nette Geschichte rund um das neue Produkt, ein neues Gesicht oder eine neue Strategie zu basteln. Es bedeutet, den Kontext der Nachrichten im großen Ganzen zu sehen und zu verstehen, die neuen Informationen dann aufzubereiten und erlebbar zu machen.

Woher kommen die Ansätze für das Storytelling?

Ansätze für das Storytelling können sowohl von innen – also aus dem Unternehmen, aus den einzelnen Abteilungen – kommen, als auch von außen – beispielsweise indem wir uns von aktuellen Themen in den Medien inspirieren lassen. Dabei ist wichtig, dass die erzählte Geschichte zum Unternehmen passt. Es hilft also nicht, wenn ein Unternehmen sich einfach ein Trendwort wie „Nachhaltigkeit“ auf die Fahne schreibt. Denn Themen wie dieses müssen mit Leben gefüllt werden. Agiert das Unternehmen zum Beispiel nachweislich nicht nachhaltig (Stichworte: hoher CO2-Verbrauch, Einmalverpackungen oder Dieselfirmenwagen), kann eine in Richtung Nachhaltigkeit ausgerichtete Geschichte ihm schnell auf die Füße fallen. Hier kommt auch die Authentizität ins Spiel, denn ohne sie ist die schönste Story nur Schall und Rauch.

Wie betreibe ich Storytelling?

Zunächst sollten ein paar Eckpunkte abgesteckt werden. Es gilt die Unternehmensziele zu berücksichtigen – will das Unternehmen wachsen, sich neu ausrichten, sucht es Investoren? Gibt es Neuerungen wie aktuelle Kampagnen oder Produkte, die auf die Unternehmensstrategie einzahlen und die kommunikativ unterstützt werden müssen? Zudem sollten die relevanten Stakeholder im Unternehmen abgeholt und ihre Kernthemen abgefragt werden. Was treibt sie derzeit um, welche Themen werden sie in den nächsten Monaten beschäftigen?

Sind die groben Eckpunkte gefunden, gilt es Kernbotschaften und eine Storyline, also einen roten Faden für die Kommunikation, zu entwickeln. Dieser sollte strategisch geplant und abgestimmt sowie ab dann konsistent verfolgt werden. Dabei gilt es auch die Branche als Ganzes sowie die verschiedenen Zielgruppen zu betrachten.

Kernbotschaften werden mit einem guten Storytelling dann nicht nur einmal, sondern immer wieder transportiert. Beispielsweise in Pressemitteilungen, aber auch bei Reden, Interviews, Statements und Präsentationen. Wichtig ist hierbei vor allem, dass die Geschichte auf das Thema, die Intention und die Zielgruppe zugeschnitten ist. Denn nur so kann Storytelling effektiv und nachhaltig betrieben werden.

Hannah Wagner

Bild: Pixabay

 

5 Gründe warum Ihre PR (bisher) nicht funktioniert

5 Gründe warum Ihre PR (bisher) nicht funktioniert

Gute PR erfordert Know-how, Erfahrung, Zeit und Fingerspitzengefühl. Unternehmen sind daher gut damit beraten, die Medienarbeit den Profis anzuvertrauen. Warum Ihre PR (bisher) nicht funktioniert, haben wir an fünf Beispielen festgehalten:

1. Sie haben keinen PR-Verantwortlichen und keine Agentur – Ihr Marketing-Manager macht die Pressearbeit „nur so nebenbei“. Medien- und Kommunikationsarbeit braucht Fachkenntnisse – und Zeit. Gute Kontakte zu relevanten Journalisten und Influencern bauen sich nicht über Nacht auf und gute Texte, die die Zielgruppe genau erreichen, lassen sich nicht nebenbei schreiben. Daher gilt: Lassen Sie die Profis ran und erwarten Sie keine Wunder über Nacht.

2. Sie lassen den Praktikanten Pressemitteilungen nachtelefonieren. „Haben Sie unsere Pressemitteilung gelesen?“ – Kaum ein Satz versetzt Journalisten so sehr in Rage wie dieser. Vor allem, wenn am anderen Ende der Leitung jemand sitzt, der keine Ahnung hat warum das Thema für sie interessant sein sollte und einfach nur eine Liste abtelefoniert. Redakteure erhalten täglich Dutzende Pressemitteilungen und Anfragen. Deshalb ist nicht nur wichtig, dass Sie Ihre Meldungen nur an Kontakte schicken, für die die Neuigkeiten relevant sein können, sondern auch, dass Sie nur ganz gezielt zum Hörer greifen. So schonen Sie Ihre Arbeitszeit und die Nerven der Journalisten – und gefährden nicht die Beziehung zu diesen.

3. Sie versenden Meldungen an ALLE Journalisten.
Medienarbeit funktioniert nicht nach dem Gießkannenprinzip. Das heißt, wenn Sie jede Meldung an einen großen Verteiler schicken, ohne die Empfängergruppe auf die Branche, die Neuigkeit und deren Inhalt abzustimmen, landen Sie nicht in der Presse, sondern nur sehr schnell im Spam-Ordner. Und das gilt dann aller Wahrscheinlichkeit nach auch für alle folgenden Meldungen, die Sie versenden. Zielgerichtete, intelligente Kommunikation ist hingegen viel erfolgversprechender.

4. Sie nutzen in Texten und Interviews nur leere Phrasen.
„Lieber kein Wörtchen zu viel verraten – besser an der Oberfläche bleiben.“ Kommt Ihnen das bekannt vor? Aus Angst etwas Falsches preiszugeben, blocken manche Unternehmen sämtliche Anfragen entweder komplett oder speisen Journalisten mit seichten Phrasen ab. Doch Achtung: Statt das Unternehmen vor Schlimmerem zu bewahren, schadet es der langfristigen Beziehung zum Journalisten – und damit dem Unternehmen. Kommunikation ist auch immer ein Dialog, deshalb braucht es Experten, die Inhalte richtig verpacken und vermitteln. Und gleichzeitig potenzielle Risiken erkennen und Sie vor diesen warnen.

5. Sie kennen das Medium nicht.
Sie lesen nie das Handelsblatt, wollen aber, dass ein Handelsblatt-Redakteur über Sie schreibt? Wenn Sie auf einen Journalisten zugehen, sollten Sie wissen, was dessen Themen sind, wie er schreibt, ob er besonders kritisch ist – und ob er überhaupt zu Ihrem Anliegen passt. Journalisten merken schnell, wenn man einfach nur eine Botschaft – oder schlimmstenfalls Werbung – durchdrücken will, ohne sich mit dem Medium und dem Journalisten beschäftigt zu haben. Gute Recherche und langfristig angelegte Beziehungen zu Medienvertretern sind daher wichtig. Und dazu gehört, sich regelmäßig mit allen relevanten Zielmedien auseinanderzusetzen und die Branche zu kennen.

Hannah Wagner

Bild: Pixabay