Warum Hype-Themen nicht für jedes Unternehmen funktionieren.

Spätestens seit „Supergeil“ von Edeka aus dem Jahr 2014 will jedes Unternehmen den nächsten viralen Coup landen. Dabei wissen viele nicht, was „viral“ eigentlich ist und welcher Aufwand dahintersteht. Um erfolgreich zu sein, bedarf es nämlich nicht einfach nur eines coolen, witzigen Videos, sondern auch der richtigen Strategie – und eines entsprechenden Budgets.

Muss es ein Video sein?

Bevor man darüber nachdenkt, was ein erfolgreiches Video ausmacht, zunächst einmal eine Frage: Muss es denn ein Video sein? Passt das Bewegtbildformat in die Content-Strategie – beziehungsweise existiert überhaupt eine? (siehe auch folgender Artikel).

Wenn Video als Format passt, stellt sich noch eine weitere Frage: Existiert bereits ein unternehmenseigener Kanal (etwa auf YouTube), der regelmäßig bespielt wird? Leider reicht es nicht, ein Video einfach nur online zu stellen, um große Beachtung und Beliebtheit zu erfahren. Hätte ein anderes Unternehmen als Edeka den „Supergeil“-Spot produziert, einen YouTube-Kanal erstellt und das Video einfach nur still und leise dort hochgeladen, wäre es wahrscheinlich in der Bedeutungslosigkeit versunken. Edeka hat jedoch vor der Veröffentlichung schon länger eine kreative, spannende Content-Strategie gefahren, hat die eigenen Kanäle systematisch aufgebaut und gut betreut und hat dann das Video zu einem passenden Zeitpunkt ausgespielt. Zusätzlich wurde die Veröffentlichung von gezielter Pressearbeit sowie einem ordentlichen Marketingbudget flankiert. Und trotzdem: Hätten die Macher damals nicht auch das richtige Gespür für die Zielgruppe und den Zeitgeist gehabt, hätte der Spot nicht maximale Aufmerksamkeit bekommen.

One-size doesn’t fit all

Wer sich nun denkt, dass man doch sicher auch fürs eigene Unternehmen mal ein Video nach der Art von „Supergeil“ produzieren könnte, hat schon den falschen Ansatz. Vorpreschen, nur weil man bei anderen etwas Witziges gesehen hat, ist keine Strategie. Zumindest keine, die zum eigenen Unternehmen passt. Statt alten oder gar ausgelutschten Vorbildern nachzueifern, müssen Unternehmen eigenen Content entwickeln – am besten mit einer kreativen, individuellen Idee. Auch wenn man dabei auf ein bestehendes Thema – ob Hype oder nicht – aufspringen will, dann bitte so, dass das Resultat kein billiger Abklatsch, sondern sowohl interessant und einzigartig als auch passend ist.

Hier kann der Blick von außen zusätzlichen Mehrwert bringen: Kommunikationsberater helfen Unternehmen nicht nur, die passenden Themen zu analysieren und stets neue Aufhänger für kreativen Content zu finden, sondern bestenfalls auch bei der Umsetzung und Produktion. Und sie beraten bei der Entscheidung, ob und wie Bewegtbild tatsächlich die Kommunikation der eigenen Botschaften vorantreiben kann.

Von Hannah Wagner

Bild: Pixabay