Die Otto Brenner Stiftung liefert die erste quantitative Bestandsaufnahme und qualitative Analyse des deutschen Podcast-Markts. Die Studie zeigt: es lohnt sich Podcasts als PR-Instrument zu nutzen. Denn: Podcasts schaffen Nähe und Vertrauen.
Unsere Tipps für einen gelungenen Podcast:
- Unterhaltsamen und relevanten Inhalt anbieten
- Menschliche Geschichten in den Mittelpunkt stellen
- Keine Werbung
Podcast-Studie „Neue Kultur des Zuhörens“
Die Podcast-Studie untersuchte die deutschen Top-50-Podcasts der führenden Audiostreaming-Plattform Spotify.
Die zentralen Ergebnisse sind:
- Zwei Fünftel der meistgehörten Podcasts in Deutschland beschäftigen sich mit Nachrichten, Politik und Wissen
- Die meisten Info-Formate sind ausführlich und bieten einen thematischen Tiefgang
- Hohes Maß an Meinungsvielfalt
- Zunehmende Professionalisierung der deutschen Podcast-Szene
- Fast alle ausgewerteten Podcast-Folgen wiesen unbelegte Aussagen auf
- Fehlende Trennung von Nachricht und Meinung
„Hier hat sich eine neue Gesprächs- und Zuhör-Kultur entwickelt, die zur Informiertheit der Bürger:innen und damit zur politischen Meinungsbildung beitragen kann, gerade auch bei den Jüngeren“, ist Autor Frühbrodt überzeugt.
Qualitative Defizite bei journalistischen Podcasts
Die Autoren der Studie stellen in ihrer Untersuchung eine zunehmende Professionalisierung der deutschen Podcast-Szene fest. Etablierte Medienhäuser treten gegenüber Amateur-Podcaster:innen mittlerweile dominanter auf. Trotzdem ergab die qualitative Inhaltsanalyse von zehn populären Politik-Formaten, dass die journalistische Qualität dieser Podcasts an einigen Stellen bemängelt werden muss: Fast alle ausgewerteten Podcast-Folgen wiesen unbelegte Aussagen auf. Auch die fehlende Trennung von Nachricht und Meinung könnte zum Problem werden, macht Autorin Ronja Auerbacher deutlich: „Besonders bei dialogischen Formaten geht die Berichterstattung oft unmittelbar mit einer subjektiven Bewertung durch die Moderator:innen einher. Das setzt auf Seiten der Hörer:innen eine sehr hohe Medienkompetenz voraus, die vor allem bei jüngeren Nutzer:innen nicht immer gegeben ist.“
„Die beiden profilierten Kommunikationswissenschaftler*innen Lutz Frühbrodt und Ronja Auerbacher präsentieren mit beeindruckender Sorgfalt und souveränem Blick wichtige Erkenntnisse zum Boom-Medium Podcast“, hebt Jupp Legrand, Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung, hervor. „Die Ergebnisse zeigen, dass es sich lohnt, um die Vielfalt, das Niveau und den diskursiven Charakter der Podcast-Kultur zu ringen und ihr eine Zukunft zu sichern.“
In der Studie wurde zudem untersucht, wie sich Podcasts vom klassischen Radio unterscheiden und wie Journalist:innen, Unternehmen, NGOs und die Politik Podcast für sich nutzen.
Hier ist die Studie für Sie hier gratis verfügbar (PDF-Format)
Von Ibrahim Mazari
Bild: Pixabay, Otto Brenner Stiftung